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Buchen fest in schottischer Hand

04.02.08 | Nach den großen Erfolgen in den vergangenen Jahren, nahm die Feuerwehr Buchen auch 2008 wieder mit einem Motto-Wagen am Rosenmontagsumzug teil. Unter der Leitung von Tom Brünner und Martin Henn hatten die rund 55 Teilnehmer den Wagen als schottische Burg dekoriert und mit einer Wiskey-Destillerie ausgestattet, um die Besucher des historischen Rosenmontagsumzuges mit Glühmost und "Gutzele" zu erfreuen. Die Highland-Games mit Baumstamm-Werfen, Nessie-Fischen, Tauziehen und einem schottischen Tanz waren ein voller Erfolg.

Rosenmontagsumzug in Buchen: Über 3000 Teilnehmer begeisterten die Zuschauer an den teils ungewohnten Straßenrändern

Auf Umwegen in die Herzen der Narren

Buchen. Auch wenn der Rosenmontagsumzug nicht seine traditionellen Bahnen durch Buchens Innenstadt zog, fand er doch direkt den Weg in die Herzen der Narrenschar. Tausende Besucher sangen, tanzten und schunkelten ausgelassen auf den Straßen. Fröhlichkeit regierte an allen Ecken, frei nach dem Jahresmotto "Alles lacht an Faschenacht". Und dass Petrus ein Huddelbätz ist, das bewies er ab 14.11 Uhr: Der Regen wurde eingestellt!

Buchens Traditionalist Jakob Mayer wäre entzückt gewesen, wenn er die Schar der hüpfenden Huddelbätze gesehen hätten, die den Umzug mächtig anführten und munter "sein Lied", den "Kerl wach uff", trällerten. Unter das scheinbar grenzenlose Volk der lustigen Huddelbätze hatte sich auch das Stadtoberhaupt Roland Burger gemischt. Und viele weitere der 40 Gruppen wollten in Sachen "Kerl wach uff" natürlich nicht nachstehen: So intonierten noch der MGV Liederkranz Buchen, der Musikverein Schlierstadt, die Morreschnorranten, die Musikkapelle Eberstadt, die Musikkapelle Seckach, die Steinzeittrommler und die Musikkapelle Hettigenbeuern den Buchemer "Faschnachts-Mega-Hit".

Eisbären-Euphorie

Musik ist die eine, die feschen Fußgruppen und mannigfaltigen Motivwagen die andere Seite dieses riesigen Rosenmontagsumzugs, der sich über zwei Stunden lang durch die teils "ungewohnten Straßen" schlängelte. Da waren die hüpfenden Klingeteufel, und Hossa Schefflenz Gugge kam als Fuchs und Trapper daher. Die "Winderäder überm Klingwald" waren Thema der Hauschemer. Dem Wagen folgte eine Schar von fröhlichen Klingemännern. Der Eisbären-Euphorie hatte sich die Kolpingsfamilie Buchen mit "Knuts Affen-Zirkus" gewidmet. Dazu passte das Motto des FFFC Buchen, die als Pinguine "im Frack vom Südpol nach Buche" die weite Reise auf sich genommen hatten.

Die Seeräuber aus Stürzenhardt flößten den Zuschauern keine Angst ein, sondern tanzten ausgelassen. Den Blick voraus nach Peking richtete der TSV Buchen, der "seine Olympiateilnehmer" präsentierten. "Stee hart" kam die Dorfgemeinschaft Scheringen daher, bei der man im "Dreierpack" Hochprozentiges genießen durfte. Den Blecker auf dessen Ausflug begleitete der Bleckersclub Buchen, und richtig nass gemacht haben die lustigen Brunneputzer aus Unterneudorf die Narren am Straßenrand - und das im wahrsten Sinne des Wortes. "Hinne houch" machte auch die Freiwillige Feuerwehr mit ihren Schottenröcken, und in "Old Mc Fires Castle" gab's richtiges Feuerwasser.

Aussteuer zum Heiratsantrag

Diverse Heiratsanträge offerierten die Bauern der Dorfgemeinschaft Hollerbach den Frauen am Straßenrand und hatten zur Überzeugung nicht nur Blumen, sondern auch die Aussteuer mitgebracht. Doch wussten auch die Hollerbacher: "Trinkt der Bauer zu viel Bier, melkt der Trottel bald den Stier." Verbürgte 376 Teilnehmer kamen aus Heidersbach in die Bleckerstadt. Mit Fußgruppe, Prinzepaar und -garde sowie dem Elferrat waren die Blau-Weißen "dick do".

Diesem Auftritt standen die Bödigheimer Hanmertli in nichts nach, und die Saubach Hexen aus Bietigheim-Bissingen fegten wild durch die Straßen. "Mächtig rums" machte die Stadtmauergarde der Kolpingsfamilie Mobsach mit ihrer Kanone, und das Schiff der Merchinger Brocken steuerte sicher durch die neuen Umzugswege. Das Rauchverbot hatten Seggemer Künstler treffend aufs Korn genommen, ehe "alle" Seckacher als Minigarde, Jugendgarde, Prinzengarde, Schlotfecher, Elferrat und SV-Gymnastikgruppe gekommen waren. Der Elferratswagen aus Hettigenbeuern war schon mit Hollermännle "angereichert", ehe das "Herr der hüpfenden Hollermännle" folgte.

Genuss beim Bleckerkuss

Fast schon originalgetreu war das monumentale Mammut, das die Steinzeittrommler hinter sich her zogen und dazu mächtig auf die Pauke hauten. Vom Männerballett Buchen gab's nicht nur fesche Tanzeinlagen, sondern auch Blumen für so manche Besucher. Morrehexen ritten auf ihren wüsten Besten durch die Innenstadt, bevor die Musikgruppe des Cafe Pfeifer für Stimmung sorgte.

Nach der Narrhalla-Jugend durfte so mancher Narr den Bleckerkuss genießen, ehe die Elferräte schon kurz nach dem ungewohnten Zugbeginn in der Hettinger Straße wussten: Wir erreichen auch auf Umwegen die Herzen der Narren. mf

www.fnweb.de

Freiwillige Feuerwehr Buchen (Odenwald)